DIE GESCHICHTE DES RASIERMESSERS
Auch wenn sich Männer schon seit tausenden von Jahren mit einem Messer das Gesicht rasieren, so ist das Rasiermesser modern wie nie zuvor. Es kann auf eine längere Entwicklungsgeschichte zurückblicken als nahezu alle Gegenstände, die dir im Alltag begegnen.
Wie diese endlose Evolution das perfekte Rasur-Werkzeug hervorbringen konnte, schauen wir uns jetzt genauer an.
ALLER ANFANG WAR SCHWER
Um zu verstehen, warum Rasiermesser seit über 5000 Jahren existieren, müssen wir ein wenig hinter die Kulissen der Weltgeschichte blicken. Lass uns ganz vorne anfangen.
HAIFISCHZÄHNE UND SPINNWEBEN?
Archäologische Funde beweisen, dass sich die Männer schon in der Frühzeit um ihre Gesichtsbehaarung gekümmert haben.
Damals gab es natürlich noch nicht den Luxus eines DOVO BARBAROSSA Die Herren der Schöpfung mussten auf scharfe Muscheln oder Haifischzähne zurückgreifen. Sehr männlich. Auch scharfe Werkzeuge aus Flint oder Obsidian wurden zum Abschaben der Behaarung verwendet.
Vor 3000 Jahren dienten in der Bronzezeit dann bereits erste Messer aus Metall für die Rasur. Der stilbewusste Ägypter verwendete axtähnliche Messer aus Kupfer oder Gold, um den Kampf gegen die Gesichtsbehaarung aufzunehmen.
Auch im alten Rom war das Rasieren verbreitet. Einerseits galt die erste Rasur eines jungen Mannes als religiöses Ritual des Erwachsenwerdens, andererseits existierte dort bereits der Berufsstand des Barbiers. In Pompeji fand man auch kunstvoll verzierte Klappmesser, welche wohl als kostbares Familienerbstücke geschaffen wurden.
Da die armen Römer natürlich nicht unseren Blog über das richtige Rasieren lesen konnten, entstand die eine oder andere Schnittverletzung. Diese behandelte man mit Spinnweben. Klingt komisch, ist aber in der modernen Medizin tatsächlich wieder ein Thema.
MÖNCHE UND LUDWIG XIV.
Im Mittelalter war es eher der Klerus, der sich mit der Rasur beschäftigte. Die Päpste waren sogar größtenteils alle glattrasiert. Schlechte Kunden für uns wären damals die Pilger gewesen: Die ließen es sprießen und haben sich weder um Ihre Haare noch Ihre Nägel gekümmert. Wenn du nicht gerade auf religiöser Wallfahrt bist, dann sagen wir dir hier, wie du dich richtig um die Maniküre kümmerst.
In der frühen Neuzeit war die Rasiermesserherstellung schon auf sehr hohem Niveau. Die Messer waren keilförmig geschliffen, an der Spitze breit und verjüngten sich zum Erl hin. Als sich Modegott Ludwig XIV. rasierte, sprach man sogar vom Untergang des Bartes im Abendland. Durch die Erfindung des harten und reinen Gussstahls wurden Rasiermesser so nutzerfreundlich, dass sogar die Selbstrasur wieder sehr populär wurde.
PERFEKTION
Mit der Erfindung des Silver Steels geht das 19. Jahrhundert als die Goldene Ära des Rasiermessers in die Geschichte ein. Vor allem Klingen aus Sheffield und Solingen waren sehr gefragt. Man erkennt spätestens 1825 die ersten Hohlschliffe, und die Messer waren in Ihrer Form schon dem sehr ähnlich, was du auch heute noch kaufen kannst.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war die Rasiermesserherstellung weitestgehend industrialisiert und bestand nicht mehr nur aus reiner Handarbeit.
Der Anfang des 20. Jahrhunderts ist für uns in Solingen ein absolutes Schlüsseldatum, denn die Firma DOVO wurde 1906 gegründet. Wir haben hier unsere Firmengeschichte genauer erläutert.
Traurigerweise war der Erste Weltkrieg verantwortlich dafür, dass die Rasur nicht nur Mode, sondern sogar überlebensnotwendig wurde. Damit die Soldaten die grauenhaften Gasangriffe im Grabenkrieg überstehen konnten, war es essenziell, durch ein rasiertes Gesicht den sicheren Sitz der Gasmaske zu garantieren. So wurden Rasierhobel in der Bevölkerung sehr weit verbreitet. Auch Wechselklingenmesser, ähnlich wie unsere Shavette, waren nun am Markt.
Die Verwendung von Rasiermessern bei Friseuren oder Barbieren nahm eher ab. Einerseits war das Barbierhandwerk in den folgenden Jahrzehnten nicht mehr so verbreitet wie zuvor und andererseits entsprach das Rasiermesser nicht mehr ganz dem Zeitgeist in Bezug auf die Hygiene. In Barber-Shops war es üblich, dass mehrere Männer mit demselben Rasiermesser rasiert wurden, was aus heutiger Sicht unerwünscht ist.
Auch die Erfindung des Elektrorasierers und des Systemrasierers wirkten sich sehr negativ auf die Verwendung von Rasiermessern aus.
QUO VADIS?
Gerade in den letzten Jahren kann sich das Rasiermesser wieder über eine erhöhte Popularität freuen.
Ein gepflegter Bart ist heute gerne gesehen und lässt auch so manches Frauenherz höherschlagen. Die Verankerung des Barts in der Mode geht Hand in Hand mit der Rückkehr des Barbier-Handwerks. So gibt es doch für echte Männer kaum etwas Schöneres, als sein Gesicht von einem geübten Barbier gründlich pflegen zu lassen, das Leder des Abziehriemens zu riechen, sich wohltuende Tonika im Haar verteilen zu lassen und das sanfte Gefühl wohlrasierter Haut zu spüren. Wenn du lernst mit dem Rasiermesser umzugehen, dann kannst du dieses Beauty-Spa auch im Luxus deiner eigenen vier Wände erleben - jeden Tag.
Auch der anhaltende “Retro-” oder “Vintage”-Trend hängt unserer Meinung nach mit dieser wunderschönen Sache zusammen: Die Menschen haben wieder Lust, gutes Altes zu entdecken. Egal ob Oldtimer, Vintage-Uhr oder eben die jahrtausendealte Kunst, sich mit einem Messer zu rasieren.
Aber wir dürfen das Allerwichtigste nicht aus den Augen verlieren: Rasiermesser bieten bis heute die gründlichste Rasur. Keine andere Rasierform entfernt so sanft und klar deine Gesichtsbehaarung und schont dabei noch die Haut. Auch als Bartträger kommt man eigentlich nicht um das Messer herum, wenn man mit millimetergenauen und gepflegten Bartkonturen beeindrucken will. Wie du gerade gelesen hast, sind in die Entwicklung des Rasiermessers mehrere tausend Jahre Erfahrung eingeflossen, was das Rasiermesser genau zu dem gemacht hat, was es auch heute noch ist: Das perfekte Werkzeug und unerlässlich für deinen Bart.
Mach die Geschichte des Rasiermessers zu deiner eigenen Tradition und entscheide dich für die stilvolle Rasur. Werde Teil dieses Erbes und trage dazu bei, dass auch in 1000 Jahren noch über Rasiermesser aus Solingen geschrieben wird.